Wi(e)der „neue Lernkultur“

Die Organisation schulischer Lernprozesse unter der Maßgabe der Individualisierung ist bei weitem nicht für alle Kinder die passende Unterrichtsform. Bei der Entscheidung für oder gegen die Übernahme schön klingender neuer didaktisch-methodischer Konzepte (Stichwort „Neue Lernkultur“) ist es dringend notwendig, die Gelingensbedingungen individualisierten Unterrichts realistisch einzuschätzen, sie zu beachten und dabei immer von einer Analyse der je unterschiedlichen sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen schulischer Bildung auszugehen.

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Schöne neue Lernwelt?

Von pädagogisch Handelnden erwarte ich […] eine klare Haltung und die Verkörperung von Werten wie Sozialität, kritisches Denken und Demokratie. Ich spreche mich daher klipp und klar gegen die Transformation von Schulbildung in eine wie auch immer geartete „neue Lernkultur“ […] aus. Jener Hybrid aus Digitalisierung und Reformpädagogik ist, so wie er sich mir darstellt, eine Schimäre. Hinter wohlklingenden Begrifflichkeiten wie „selbstgesteuertes Lernen“, „hybride Lernlandschaften“, „Coaching“ usw. steht die Tendenz der Vereinzelung und Zurichtung des Individuums zur Konformität. Dies kann nicht im Sinne unserer Gesellschaft und Demokratie sein.

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